Von Medellín ging es dann weiter mit dem Flugzeug nach Santa Marta in die Karibik im Norden von Kolumbien.

Nachdem wir in Medellín den ewigen Frühling mit angenehmen Temperaturen um die 25 Grad genossen haben schlägt uns beim Verlassen des klimatisierten Flughafens die Hitze entgegen. Besonders unangenehm, da die Luftfeuchtigkeit extrem hoch ist.
Santa Marta
Santa Marta, ein ehemaliges Schmugglernest, ist die kleine Schwester vom Cartagena, nur nicht so hübsch und berühmt und dadurch etwas vernachlässigt. Um aus dem ewigen Schatten von Cartagena herauszutreten wurden in den vergangenen Jahren einiges in Infrastruktur und Renovierung gesteckt, um die Stadt für Touristen attraktiver zu machen.


Santa Marta hat einen schönen Altstadtkern mit vielen im Trend liegenden Geschäften, Restaurants und Bars. Hier haben wir zwei schöne Nachmittage und Abende verbracht mit guter Unterhaltung durch Straßenkünstler und Musikanten.

In diversen In-Vierteln haben sich noble Boutique Hotels in alten Kolonialhäusern mit wunderschönen Patios und schmiedeeisernen Gitter und Verzierungen etabliert, um die zahlungskräftige Reiseklientel anzulocken. Backpacker und Hostels befinden sich in den Randlagen, wo noch das normale, oft noch ärmliche Leben vorherrscht.


Von Santa Marta bzw. Taganga aus starten Ausflüge in den Tayrona Park. Der Park ist für seine mit Palmen gesäumten Buchten, Küstenlagunen, Regenwald und reiche Artenvielfalt bekannt, aber nur schwer zugänglich. Entweder man fährt mit dem Schnellboot die Küste entlang bis zum Strand Cabo de San Juan. Das ist die kostspielige Variante.

Günstiger geht es mit dem Bus, welcher bis zum Parkeingang fährt. Von dort muss man allerdings zu Fuß weiter, denn im Park sind keine Autos gestattet. Es gibt nur wenige befestigte Straßen, das meiste sind Trampelpfade durch den Dschungel. Der Fußmarsch zum Cabo de San Juan dauert ungefähr 2 1/2 Stunden einfach.
Cabo de San Juan
Wir haben von Taganga aus einen Ausflug mit dem Schnellboot zum Cabo de San Juan unternommen. Die Hinfahrt war ziemlich abenteuerlich, es ging eine Stunde lang durch aufgewühltes Küstengewässer und so manche Welle versetzte unserem kleinen Boot schwere Schläge. Zudem wurden wir pitschnass, was bei den Temperaturen aber nicht schlimm war.

Das Cabo de San Juan ist ein von Palmen umsäumter sichelförmiger Sandstrand mit türkisfarbenem Wasser und kugelrunden Felsen. Er wurde uns als der schönste Strand überhaupt angepriesen, was natürlich im Auge des Betrachters liegt. Wenn man die Strände der Algarve Westküste kennt ist man bei solchen Aussagen schon sehr kritisch.

Aber es stimmte, der Strand war wirklich sehr schön. Überraschenderweise war er ziemlich voll, als wir ankamen. Und es gab sogar ein riesiges Restaurant und einen Campingplatz. Allerdings lichtete sich der Strand bald, da wohl viele Leute zu Fuß und mit dem Bus hierher kamen, da das viel billiger ist. Und die mussten sich auf den Rückweg machen, da der Fußmarsch 2 1/2 Stunden dauert und man vor Einbruch der Dunkelheit an der Straße sein sollte.

Wir haben dann einen schönen Nachmittag am Strand verbracht, bis es dann um 16 Uhr in einem weiteren nassen Ritt übers Meer wieder zurück nach Taganga ging.
Taganga
Taganga ist ein kleines, lautes und doch recht schmutziges ehemaliges Hippiedorf etwa 7 km von Santa Marta entfernt. Es liegt sehr schön in einer kleinen Bucht mit Hügeln im Rücken und einem Strand zum Meer hin.

Diese ist in einem kleinen Badestrand und einem Wirtschaftsteil Unterteil, wo die Fischerboote liegen und die Fischer ihren frischen Fang verkaufen.

Am Strand gibt es viele Fischrestaurants oder besser gesagt Buden, wo man Fisch essen kann. Je nach Tagesform des Fisches kann das sehr lecker sein… oder auch nicht😊 Uns hat es gut geschmeckt und weil wir am nächsten Morgen ohne Bauchschmerzen aufgewacht sind wir sogar ein zweites Mal hingegangen und haben auch das überlebt 😀

In Taganga war es leider extrem laut. Die Kolumbianer können in noch so einer schäbigen Bude wohnen, für eine überdimensionale Musikbox, die natürlich voll aufgedreht vor der Behausung steht, ist immer Geld da. Der Kolumbianer liebt ja im Allgemeinen sehr laute Musik zu jeder Tages- und Nachtzeit, aber dieser Geräuschpegel war schon extrem.


Deshalb waren wir froh weiter nach Cartagena zu reisen.