Dieses mal haben wir uns ein Apartment im Stadtteil San Telmo gesucht, eines der ältesten Stadtviertel von Buenos Aires und Hochburg des Tangos. Auf dem berühmten Plaza Dorrego wird unter Schattigen Bäumen Tango getanzt. Zugegeben, meistens um die Touristen in die Bars und Cafés zu locken, aber es ist trotzdem schön anzusehen und wirkt noch sehr authentisch, nicht so wie in La Boca, wo hinter jeder Straßenecke ein Tango Paar lauert und ein Foto machen will.

Ein unbedingtes Muss ist dort der Flohmarkt, welcher jeden Sonntag statt findet. Neben richtig schönen und aufgrund des günstigen Wechselkurses erschwinglichen Antiquitäten gibt es Kunsthandwerk, Schmuck, jede Menge Zierrad und den obligatorischen Nippes, den keiner braucht, man sich aber trotzdem immer wieder hinreißen läßt ihn zu kaufen, weil man ihn einfach (in diesem Moment 😀) schön findet.

Wir sind natürlich auch dort rumgestreunt und haben uns endlich unseren blauen Sodaspender aus den 40iger Jahren gekauft, um den wir vor 3 Jahren schon rumgeschlichen sind. Jetzt haben wir 1 Kilo mehr Reisegepäck, aber ich habe dafür ein paar alte Schuhe geopfert, es gibt somit wieder Platz für was Neues 😉

Einen Tag vor Heiligen Abend wurden wir auf ein Plakat aufmerksam, welches Rabatte von bis zu 70% in einigen großen Einkaufszentren von Buenos Aires anprieß. Eins war bei uns in der Nähe, wir also nix wie hin. Also, sowas haben wir bisher noch nie erlebt. Ein Höllenspektakel, die übliche ohrenbetäubend laute Musik, Tausende von Leuten im Alter von gerade eben geboren bis 80 Plus, es war einfach alles auf den Beinen.

Es hat ein bisschen gedauert, bis wir kapiert haben wie es funktioniert. Die Geschäfte haben an diesem Tag bis 4 Uhr morgens (!) geöffnet. Angefangen wird mit 20 – 30%. Manche geben auch erst einmal gar nichts. Dann, je später es wird erhöht sich der Rabatt. Es gibt Anzeigetafeln, wo der Countdown für die nächsten Rabatte angezeigt wird. Begleitet wird das ganze von Animateuren, die in affiger Kleidung mit einer riesigen Musikbox durch das Einkaufszentrum ziehen, um dann vor irgend einem Geschäft anzuhalten. Und dann geht’s los: Alles rennt da hin, denn dann gibt’s Prozente Gutscheine. Es werden dann soviel Leute reingelassen wie reinpassen, dann wird zugemacht. Keiner darf mehr rein, bis die andere wieder raus sind.

Wir standen zufällig direkt vor so einem Laden. Also 50% Gutschein geschnappt, rein und mal umgeschaut. Wir haben sogar was Brauchbares gefunden : ein paar Havanesa für Alexander. Bekommt er jetzt zu Weihnachten 🎄

Weihnachten feiern die Argentinier so ähnlich wie wir, nur mit einem kleinen Unterschied. Man trifft sich mit der Familie, isst, trinkt und beschenkt sich um Mitternacht. Und dann geht man auf die Straße und brennt ein Böller Feuerwerk ohne Raketen ab, so ein lautes haben wir noch selten erlebt. Danach die Musik wieder auf volle Lautstärke und es wird getanzt bis zum Morgen! Was machen die erst an Silvester?
Begleitet uns morgen auf unserem Gang durch das Viertel La Boca.
Und wie war der Silvester?
Hallo Hanna, eher ruhig – zumindest in Purto Madryn. Die Leute feiern zu Hause mit Freuden oder gehen in Restaurants die Sivestermenüs anbieten. Um 24:00 Uhr geht kurz au die Straße und das war’s. Da ist an Weihnachten mehr (Lärm) los. Bis bald, Alexander