Córdoba – Vorsicht bei Airbnb in Südamerika

Das man mit einer Wohnung von Airbnb auch mal richtig reinfallen kann zeigt unser Aufenthalt in Cordóba. Gerade in Argentinien, wo ja wieder Krise herrscht, versucht jeder mit der Vermietung ein paar Euros neben her zu machen. Aber Vorsicht, oft stimmen die Angaben nicht, die Wohnung ist bereits belegt oder sie ist einfach nur versifft.

Wir hatten ein Apartment gebucht, welches sich in unmittelbarer Nähe des Szene- und Ausgeh-Viertel von Córdoba befand. Die Vermieterin war auf Reisen und nutzte wohl die Gelegenheit, ein paar schnelle Euros zu verdienen.

Schon bei unserem Eintreffen konnte man sehen, dass die Wohnung ziemlich dreckig war, es wurde offensichtlich schon längere Zeit nicht mehr geputzt, obwohl vor uns schon Airbnb-Mieter da waren. Das hat man auch am Bettzeug gesehen, es war offensichtlich schon benutzt und voller Haare.

Nach unserer Reklamation bei der Vermieterin kam eine Putzfrau, die aber nur 2 Stunden Zeit hatte, da sie normalerweise nicht für die Wohnung zuständig war. Die Wohnung war selbst nach den 2 Stunden Arbeit der Putzfrau noch schmutzig, den Rest haben wir selber geputzt.

Die Küche war total verdreckt, das Geschirr des Vorgängers stand noch rum. Der Kühlschrank war voll mit Lebensmitteln aller Altersklassen und so dreckig wie wir es noch selten vorher gesehen habe. Selbst die herbeigerufene Putzfrau war entsetzt.

Das Bad war ebenfalls seit längerem nicht geputzt worden. Die Dusche war besonders schmutzig, aus dem Toiletteneimer quollen Toilettenpapier und Hygieneartikel.

Die Wohnung war in einem ziemlich heruntergekommenen Zustand. Die Möbel waren fast alle kaputt. Schubladen in der Küche waren raus gerissen, die einzigen 2 Plastikstühle gebrochen, die Lattenroste der Betten ebenfalls zum Teil raus gebrochen, die Türen zum Schlafzimmer und Bad eingetreten oder eingeschlagen mit faustgrossen Löcher. Die Matratzen waren inakzeptabel, Bettwäsche und Handtücher alt und zerschlissen. Von den angepriesenen zwei Balkonen war einer mit Müll zugestellt, der andere total verdreckt. Es lag noch Unterwäsche vom Vorgänger unter einer dicken Staubschicht.

Das einzig positive an der Wohnung war die Lage, welche ziemlich nah am Vergnügungsviertel Güemes mit seinen Bars und Bierkneipen war.

Nach unserer Reklamation haben wir die Hälfte des Geldes zurückbekommen. Die Vermieterin war daraufhin so sauer, dass sie uns bei Airbnb angezeigt und behauptet hat, es fehle Bettwäsche,  wir hätten sie gestohlen und sollten ihr EUR 100,- (!) Ersatz zahlen. Wir fahren ja auch nach Argentinien um Bettwäsche zu stehlen 🙂 Dabei hat sich im Nachhinein raus gestellt, dass die Putzfrau die gebrauchte Bettwäsche, die wir gewechselt hatten, für Müll gehalten und weggeworfen hat! Das sagt schon alles über den Zustand der Wohnung aus. Also Vorsicht bei Airbnb in Südamerika und vor allen Dingen bei jungen Leuten, die keine Ahnung von Vermietung haben.

Das heißt Ahnung haben die schon, nämlich wie man im nachhinein noch ein paar Euros rausschlagen kann. Wir haben auf unserer Reise Leute getroffen, die von ähnlichen Situationen berichtet haben. Beliebt ist hier wohl zu behaupten, dass man diverse Flecken in die Bettwäsche bzw. auf die Matraze gemacht hat, die nicht mehr zu entfernen seien und deshalb eine Neuanschaffung notwendig wird.Durch forsches Auftretten und Einschüchterung des Vermieters, man würde Airbnb einschalten und das hätte Konsequenzen konnten so zusätzlich zwischen EUR 50,- und EUR 150,- extra vom Mieter eingetrieben werden. Und funktioniert die Masche einmal, dann auch noch ein zweites Mal und so weiter.

Wir haben uns nicht einschüchtern lassen und uns gegen die Vorwürfe zur Wehr gesetzt mit allen Mitteln. Und ich kann nur jedem raten, das Gleiche zu tun.

Wer da selber mal hin will, hier die Adresse: Lucía Beron, Avenida Marcelo T. de Alvear 926, Córdoba, Argentinien.

Nach diesem Vorfall haben wir bewusst auf Buchungen bei Airbnb verzichtet und verstärkt auf booking.com gesetzt, da hier die Standards oder die Verträge mit dem Vermieter strikter sind und dieser bei Reklamationen mehr zu verlieren hat.