Am ersten Tag haben wir die Kaffeetour mit einem englischsprachigen Guide gemacht. Sie dauerte ungefähr 4 Stunden und endet mit einer Kaffeeverkostung.

Zuerst wurde uns erklärt, wie aus dem Samen ein kleiner Setzling wird, der dann zwei Jahre wachsen muss, bis er erste Früchte, sogenannte Kirschen trägt. Nachdem ca. 5 Jahre geerntet wurde wird die Pflanze dann das erste Mal kurz über dem Boden abgeschnitten. Es vergehen jetzt wieder 2 Jahre, bis die Pflanze erneut ausgetrieben hat und Früchte trägt, die dann wieder 5 Jahre abgeerntet werden. Danach wird sie wieder abgeschnitten und es beginnt der dritte und letzte Zyklus. Danach wird die Pflanze direkt am Boden abgeschnitten und stirbt. Das Feld wird gerodet und neu bepflanzt.
Aufgrund des guten Klimas können zwei Ernten im Jahr eingebracht werden, einmal im April und die zweite im September /Oktober, wobei die Erstere die Bessere Ernte ist.
Nach der sehr informativen Einführung sind wir, ausgerüstet mit Hut und einem Korb zum Pflücken der Kaffeebohnen durch die Plantage gewandert und haben unsere eigenen Kaffeekirschen gepflügt. Die Ausbeute war allerdings gering, da erstens keine Haupterntezeit war und zweitens uns die Übung fehlte.
Die Kaffeepflüger hingegen ernten in der Haupterntezeit bis zu 120 Kilogramm Kirschen am Tag. Die Säcke werden dann eingesammelt und zur Wiegestation gefahren, denn der Kaffeepflüger wird nach Gewicht bezahlt. Für das Kilo erhält er 500 Peso, das sind 15 Cent!

Nach dem Wiegen werden die Kirschen über einen Trichter in eine Art Mühle geschüttet, wo sie leicht gequetscht werden, um das Fruchtfleisch von den Bohnen zu trennen. Wir haben unsere Handvoll Kaffeekirschen unauffällig hinterher geworfen!
Die Bohnen sind nach dem Herauslösen aus der Schale mit einer zuckrigen Schicht bedeckt, die in einem zweitägigen Wasserbad entfernt werden muss, da die Bohnen sonst schimmeln. Dieses Wasserbad hat zusätzlich den Effekt, dass minderwertige, z. B. von Schädlingen befallene Bohnen oben schwimmen und leicht abgeschöpft werden können. Diese Bohnen werden keines Wegs weggeworfen, sondern für den kolumbianischen Markt weiter verarbeitet, denn wie bereits erwähnt gehen die Premiumqualitäten alle in den Export.

Nach dem Wasserbad kommen die Bohnen bei niedrigen Temperaturen in den Trockenofen. Dieser Ofen wird mit den Schalen der zuvor getrockneten Bohnen beheizt, um sie geschmacksneutral zu halten.

Denn bevor die Kaffeebohnen geröstet werden muss die Schale maschinell entfernt werden. Danach werden die Bohnen mit Hilfe von Sieben in Größen unterteilt, denn die Größe ist das Qualitätsmerkmal und bestimmt den Preis. Als aller Letzen Schritt werden die Bohnen dann geröstet und je nach Geschmack mit bestimmten Aromen versetzt.
Am Ende unserer Führung gab es noch eine Kaffeeverkostung, bei der das vermittelte Wissen in einem Quiz abgefragt wurde. Bestand man alle Fragen gab es am Schluss noch ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme und einen Händedruck. Alles in allem war es eine sehr informative und Unterhaltsame Veranstaltung.




Ein tolles Beitrag, würde auch gerne dabei sein. Liebe Grüße Hanna