
Medellín war noch vor 25 Jahren die gefährlichste Stadt in Kolumbien und angeblich eine der gefährlichsten Städte auf der ganzen Welt. Pablo Escobar überzog die Stadt in den 80ziger und frühen 90ziger mit unfassbarer Gewalt und Terror, um sein Drogenimperium aufzubauen. Die Devise lautete: „Plata e Blumbo“ (entweder Kohle oder Blei). Hunderte von Menschen wurden auf offener Straße erschossen, auf Polizisten war ein Kopfgeld ausgesetzt.
Heute berichtet uns der Reiseführer von einer der sichersten und schönsten Städte Kolumbiens. Stimmt das auch und wie kam der Wandel zu Stande? Wir sind losgezogen um das zu überprüfen.

Unser Wohnviertel Laureles machte schon mal einen sehr guten Eindruck. Breite und großzügige, von Bäumen umsäumte Straßen und Plätze, viele Restaurants, Kaffees und Bars, alles sauber und überall festliche Weihnachtsbeleuchtung. Die Menschen freundlich, hilfsbereit und zumeist gut gekleidet.

Öffentliche Verkehrsmittel wie Metro, Bus oder Cablecar (Seilbahn) zu benutzen war überhaupt kein Problem.

Medellín ist die Heimatstadt von Fernando Botero und auf dem Plaza Botero umgeben vom Museum von Antioquia und dem Rafael Uribe Uribe-Kulturpalast sind 23 seiner Skulpturen zu bewundern. Der Platz ist sehr schön, man kann von einer Skulptur zur nächsten schlendern, in einer der vielen Souvenirläden ein Andenken kaufen und in den vielen Cafés einen kolumbianischen Kaffee genießen.


Eine der bekanntesten Skulpturen von Fernando Botero befindet sich nicht auf dem Plaza: die Skulptur eines Vogels, welcher bei einem Bombenanschlag 1995 zerstört wurde, bei dem 37 vorwiegend junge Menschen in den Tod gerissen wurden. Dieser befindet sich auf dem Plaza San Antonio, einige Minuten zu Fuß vom Plaza Botero entfernt.


Die zerstörte Skulptur wurde als Mahnmal stehen gelassen, versehen mit einer Gedenktafel mit den Namen der bei dem Anschlag Getöteten. Fernando Botero hat nach dem Anschlag ein Duplikat des Vogels erstellt und der Stadt Medellín geschenkt. Sie steht unmittelbar neben der zerstörten Skulptur. Man findet in der Stadt immer wieder Gedenktafeln, die an die vergangene Gewaltherrschaft erinnern.

Ansonsten herrscht auf alle Straßen ein buntes Treiben und Händler – ob stationär oder fahrbar – bieten allerhand zum kaufen an.

Auf dem Weg zurück zum Plaza Botero haben wir uns durch zahlreiche bunte Seitenstraßen mit unzähligen Straßenverkäufern und Essensständen geschlängelt. Hier kann man alles kaufen, was das Herz begehrt. Das war sehr unterhaltsam.


Sehr interessant. Habe nicht gewusst das die Stadt so groß ist.