
Die Comuna 13 ist der 13te von insgesamt 16 Stadtteilen in Medellín und war über Jahre hinweg ein wahres Kriegsgebiet, in dem wechselnde Parteien um die Oberhand kämpften. In den 1980er litt der Stadtteil extrem unter dem Medellín-Kartell und war bekannt geworden für blutige und tödliche Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenbanden. Mit dem Terrorregime von Drogenkönig Pablo Escobar tobte in Medellín und ganz Kolumbien ein Bürgerkrieg zwischen Sicherheitskräften, rechten Paramilitärs und der linken Farc-Guerilla.


Die Comuna 13 ist der am dichtesten besiedelte Stadtteil von Medellín. Die Bewohner leben zum Teil noch in sehr ärmlichen Verhältnisse. Ihre Behausungen ziehen sich die steilen Hügel hinauf, die bis ins Jahr 2011 nur über Treppen zu erreichen waren. 2011 wurde im Rahmen eines Sozialprojekts eine Riesen-Freiluftrolltreppe eingeweiht, die mit einer Gesamtlänge von 348 Metern unterteilt in 6 Abschnitten einen Höhenunterschied von umgerechnet 28 Stockwerken überwindet.

Heute präsentiert sich die Comuna 13 als ein Touristenhighlight, der Wandel vom einst gefährlichsten Ort in Medellín ist geglückt. Der Mythus Pablo Escobar und riesige Graffiti, die die bewegte Kriegsgeschichte des Viertel widerspiegeln locken immer mehr Neugierige an.

Viele buchen eine geführte Tour, auch weil sich unterschwellig das Gerücht hält ein Besuch auf eigene Faust sei immer noch gefährlich, was überhaupt nicht zutrifft.

Es ist tagsüber genauso gefährlich oder ungefährlich wie in anderen Touristenhotspots. Nur nachts, da huschen doch noch dunkle Gestalten die schmalen Treppen hinauf.
