Puerto Madryn – Halbinsel Valdez

Für unseren Besuch der Halbinsel Valdez haben wir uns Puerto Madryn als Stützpunkt ausgesucht, eine recht große und touristisch gut erschlossene Stadt mit ca. 100.000 Einwohnern und einem großen und langem Strand, der zum Jahreswechsel natürlich von der Menge Touristen bevölkert war.

Strand von Puerto Madryn

Aber zum Baden sind wir nicht hergekommen, obwohl unser Zimmer nur ca. 150 Meter vom Strand weg war. Wir wollten das Naturreservat Valdez erkunden und jede Menge wilde Tiere entdecken!

Unser „Geländewagen“

Dazu braucht man aber erst mal einen Mietwagen, was in der Hochsaison nicht so einfach zu managen ist. Über das Internet war nichts mehr zu bekommen, aber am Busbahnhof gab es einen Mietwagenservice. Dort haben wir dann ein Auto gemietet. Und was für eins! Die Frontscheibe hatte 5 Einschlaglöcher (die Zahl 5 wurde exakt notiert, es könnten ja noch welche hinzukommen!) und war zersprungen. Das ganze Fahrzeug war verbeult, hat geklappert und das Licht hat auch nicht richtig funktioniert. Der Mietwagenmensch hat dann einen großen Kringel um das Auto gemalt, also hatten wir jetzt quasi Vollkasko! Zur Sicherheit gab es noch einen 5-Liter Kanister voll mit Wasser, das Auto hat in der trockenen Gegend auch Durst; so einen Liter pro Tag mussten täglich aufgefüllt werden. Nur wir tranken noch mehr!

Halbinsel Valdez

Unser erster Ausflug führt uns nun endlich in das Naturreservat Valdez, welches seit 1999 auf der UNESCO Weltnaturerbeliste steht. Die Halbinsel besteht größtenteils aus karger Landschaft und einigen kleineren Salzseen. Seine Bedeutung erlangte das Reservat wegen der Meeressäugetiere, die sich zu unterschiedlichen Jahreszeiten an ihrem Ufer und vor der Küste tummeln. In der zweiten Jahreshälfte kann man hier eine Bartenwalart, die Südkaper bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten. Aber auch Schwertwale (Orcas) leben vor der Küste der Halbinsel. Dazu gibt es eine große Population an Seelöwen und Seeelefanten sowie mehrere Kolonien der Magellan-Pinguine.

Unterwegs im Nationalpark

Von Puerto Madryn sind es ca. 80 Kilometer bis zum Eingang des Nationalparks. Hier muss man Eintritt bezahlen: der ausländische Tourist zahlt wie gewohnt das Doppelte zum Argentinier: 650,- Peso pro Person plus einmalig 80,- für das Auto. Und das Besucherzentrum gleich im Anschluss bietet ausführliches und sehr gutes Informationsmaterial.

Besucherzentrum Halbinsel Valdez

Der erste Ort, den wir ansteuern ist Puerto Piramides, es ist auch der einzige Ort auf der Insel. Hier soll man Delfine und Seelöwen sehen können. Auf dem Weg dahin sehen wir immer wieder Guanacos, entweder einzeln oder in Herden.

Guanacos am Wegesrand

Puerto Piramides ist kleiner Ort mit einem schönen Strand und Ausblick in den Golfo Nuevo. Nur leider waren hier weder Wale noch Seelöwen oder Delfinen in Sicht. Wie wir dann auch nach aufmerksamen Studieren des Prospektes feststellen mussten, hatten wir die Wale gerade verpasst. Ab Mitte Dezember sind sie wohl schon weg, der letzte Orca wurde in Punta Norte am 22. Dezember gesichtet. Schade, aber es bleiben ja noch die anderen Tiere.

Puerto Piramides auf der Halbinsel Valdez
Puerto Piramides auf der Halbinsel Valdez

Über Schotterpisten geht es weiter zum nächsten Punkt Punta Cantor. Hier treffen wir auf eine kleine Kolonie von Magellan-Pinguinen mit ihren Jungen, die keine große Scheu zeigen. Auf einer Sandbank weiter draußen und nur gut mit dem Fernglas zu erkennen liegt eine riesige Kolonie von Seelöwen.

Magellan-Pinguine

Nach diesem etwas ernüchternden Eindruck fahren wir die Schotterpiste weiter nach Norden zur Punta Norte, entlang der Caleta Valdes, eine Landzunge, die eine schützende Bucht zur Küste bildet. In Punta Norte treffen wir dann auf eine riesige Kolonie von Seelöwen. Eindrucksvolle Männchen mit ihrer „Löwenmähne“ liegen scheinbar träge im Sand, umringt von ihrem Harem.

Seelöwen am Strand
Seelöwen beim poofen
Seelöwen beim poppen

Da zu dieser Jahreszeit leider keine Wale in der Bucht und vor der Küste zu beobachten waren beschließen wir den Rückweg. Nach ca. 200 Kilometern über Schotterpisten erreichen wir wieder Asphalt und sind gegen Abend zurück in Puerto Madryn.

Der Starnd von Punta Norte

Fazit: Leider sieht es so aus, als hätten wir den Park zur falschen Zeit besucht. Außerhalb der Wahlsaison sind offensichtlich auch die Populationen der Seelöwen und Pinguine recht gering. Seeelefanten waren leider auch nicht in Sicht, auch nicht in Punta Norte. Außer Guanacos und Vögel waren keine anderen Tiere zu sehen.

2 Gedanken zu „Puerto Madryn – Halbinsel Valdez“

  1. Auf die Insel wollte ich auch immer schonmal und mit den Walen schwimmen… weiterhin gute Reise und tolle Eindrücke!

    1. Hallo Angela, mit den Walen schwimmen wird vielleicht schwer (und gefährlich), aber mit Seelöwen geht auf jeden Fall. Wir haben eine Französin in Puerto Madryn getroffen, die schwamm mit Seelöwen und sie hat es mit ihrer GoPro gefilmt. Das sah klasse aus. Dafür haben wir eine Pinguin Kolonie besucht die ca. 600.000! Tiere umfasst.

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