Als nächstes stand wieder ein vulkanisches Highlight auf dem Reiseplan: die Besteigung des Chimborazo. Der Chimborazo ist ein inaktiver Vulkan und höchster Berg (6.263 m) Ecuadors. Sein Gipfel ist der am weitesten vom Mittelpunkt der Erde entfernte Punkt auf der Erde.

Ausgangspunkt für einen Ausflug zum Chimborazo war für uns die Stadt Riobamba. Riobamba ist umgeben von den schneebedeckten und zum Teil aktiven Vulkanen Chimborazo (6310 m), El Altar (5319 m), Carihuairazo (5020 m), Tungurahua (5023 m), Cubillín (4711 m) und Sangay (5230 m). Bis auf den Sangay sind alle von der Stadt aus zu sehen.

Anders als Alexander von Humboldt, der 1802 einen ersten Besteigungsversuch wagte und die Strecke bis auf 5500 Höhenmeter zu Fuß zurücklegte, um dann erschöpft an einer unüberwindbaren Gletscherspalte zu scheiterten, hatten wir es mit unserem Aufstieg doch komfortabler, denn wir haben die größten Höhenmeter mit dem Auto zurück gelegt.

Von Riobamba ging es erst mal mit dem Bus bis zum Parkeingang. Dort standen Pick-up Taxis bereit, um die Besucher bis auf 4.800 Meter zu bringen, wo bereits Schnee lag. Danach nimmt man einen Fußweg, der zur Schutzhütte bis auf 5.100 Meter führt.

Von dort kann man noch weitere 100 Höhenmeter bis zur Lagune hochsteigen. Der Aufstieg war leichter als erwartet, denn es war nicht windig und auch nicht außergewöhnlich kalt. Leider war der ganze Gipfel zu Beginn des Aufstiegs mit Wolken verhangen und die Sonne ließ sich auch nicht blicken.

Aber bereits beim Aufstieg besserte sich das Wetter Zusehens und als wir oben an der Schutzhütte ankamen, war der Gipfel fast wolkenfrei. Von der Lagune aus hatten wir dann einen traumhaften Blick auf den wolkenlosen Gipfel des Chimborazo, der schneebedeckt vor uns lag.





Wir standen lange da und haben den Berg bestaunt und dabei gar nicht bemerkt, dass die Sonne und die Reflektion durch den Schnee unsere Gesichter langsam aber sicher rot, nein tiefrot einfärbten. Als wir abends nach Riobamba zurückkamen, sahen wir aus wie zwei Feuermelder, so einen Sonnenbrand hatten wir im Gesicht. Das war wirklich dumm von uns.
